Samstag, 23. Februar 2019

kleine Telegramm-Nachricht von Hargo Talu

Manchmal hat man einfach einen Verdacht. Spricht ihn nicht einmal aus, aber man beginnt, den Verdacht zu beobachten. Stellt sich vor, wie man reagieren würde, wenn... oder wenn nicht... und als ungeduldiger Mensch brauche ich immer recht schnell Gewißheit. Der arme Tierarzt, der immer wieder von mir angerufen wurde, sich den Verdacht anhören mußte und dem sein voller Terminkalender im Weg stand. Aber heute klappte es endlich. Er kannte Sibiria noch nicht und blieb trotz meiner Ungeduld erst mal mit begeistertem Grinsen stehen und lobte die kleine Stute. Ein Glücksgriff, die hätte er auch sofort genommen. Später besuchte er sie und sie lief ihm sofort nach, ließ sich nicht berühren, aber erstaunt beobachtete ich, wie neugierig und positiv sie dem Gast begegnete.

Leni und Umbra
Dann aber zum Verdacht. Im Vergleich mit der gleichaltrigen Umbra sah Leni einfach seltsam unförmig aus. Sie war ja das erste Alt-Tori Pferd, das in der Tierklinik besamt worden war, bei der Ultraschall-Untersuchung 3 Wochen nach ihrer Rückkehr war nichts zu sehen gewesen. Eigentlich war damit alles klar Aber in den letzten Wochen kam mir dieses Ergebnis seltsam vor. Dieser birnenförmige Bauch,  diese seltsame Ausbuchtung nach einer Seite, dieser krokodilähnliche Appetit - das paßte einfach nicht zusammen.

Schon Minuten später lagen der Tierarzt und ich uns in den Armen und er stammelte "entschuldige, aber..." - ich winkte ab "du siehst doch, wie ich mich freue!!!"

Leni wird also Ende Mai ihr Fohlen erwarten. Und ich bin immer noch überglücklich, den Verdacht aus der Welt geräumt zu haben.

Es wird wohl ein fohlenreiches Jahr werden. Was auch viele durchwachte Nächte, viel Streß, viel Angst um Stute und Nachwuchs bedeuten wird. Aber wenn dann der erste staksige Galopp geübt wird, ist alles vergessen...

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